Neue Ketten

Eine neue Kette fühlt sich anfangs meist klebrig an. Das sind Rückstände des bei der Montage verwendeten Hochleistungsfetts. Entfernen Sie dieses Fett mit einem dünnflüssigen Öl oder Reiniger (keine aggressiven Fettlöser!), ölen Sie die Rollen leicht ein und entfernen Sie überschüssiges Öl mit einem Tuch.

Wir empfehlen, die Kette nie vollständig zu entfetten. Auch bei der Umstellung auf Wachs empfehlen wir die Kette nur außen zu entfetten. Wenn Sie die Kette komplett entfetten, empfehlen wir, die Kette dann für 12–24 Stunden in Wachs einzulegen, damit dieses in das Innere der Kette eindringen kann.

Wartung

Wann muss die Kette gewartet werden?
Das hängt sehr stark von der Nutzung und den äußeren Bedingungen ab. Der Einsatz im Gelände bei Nässe erfordert viel kürzere Wartungsintervalle als der Straßeneinsatz bei Trockenheit. Optimal: Reinigen Sie Ihre Kette nach jeder längeren Ausfahrt, insbesondere nach Fahrten bei Nässe.

Empfohlene Pflegeintervalle:
Rennrad: idealerweise nach jeder Fahrt, spätestens nach 250 km oder mindestens einmal im Monat. MTB, Cross und Vielfahrer bei allen Wetterbedingungen: spätestens nach 100 km.

Wann ist eine Wartung dringend notwendig?

• deutliche Laufgeräusche
• schlechte Schaltfunktion
• Kettenklemmer auf dem kleinen oder mittleren Blatt
• Geräuschentwicklung im gesamten Antriebsstrang

Reinigung

• Reinigen Sie die Kette mit einem trockenen Tuch.
• Wichtig: Reinigen Sie auch die Ritzel, Kettenblätter und Schaltrollen.
• Um Schmutz oder Sand zu entfernen, verwenden Sie eine Bürste.
• Ist die Kette stark verschmutzt, hilft lauwarmes Wasser mit Spülmittel oder ein mit dünnem Öl getränkter Lappen.
• Wenn Sie die Kette zur Reinigung abnehmen: Reinigen Sie auch die Enden der Kette und das "MissingLink"-Verschlussglied.

Achtung

• Verwenden Sie niemals säurehaltige oder alkalische Reinigungsmittel (Rostlöser). Diese beschädigen die Kette und können im Extremfall zum Bruch führen.
• Verwenden Sie niemals aggressive Entfettungsmittel - diese lösen das werkseitig aufgebrachte Fett von den Bolzen. Dadurch kann Schmutz eindringen und die Lebensdauer Ihrer Kette wird drastisch verkürzt! Außerdem sind diese Mittel schädlich für die Umwelt.
• Kettenreiniger enthalten oft auch Lösungsmittel, die Ihre Kette beschädigen können.

HINWEIS
Nutzen Sie die Reinigungsintervalle auch zur Inspektion und Überprüfung der Kette.

Schmierung

Schmieren Sie die Kette regelmäßig und nach jeder Reinigung.

• Vor dem Schmieren muss die Kette trocken sein.
• Schmieren Sie immer nur die beweglichen Teile der Kette. Entfernen Sie bei trockenen Bedingungen überschüssiges Schmiermittel mit einem Tuch.
• Verwenden Sie Schmiermittel mit hoher Kriech- und Druckbeständigkeit. Dadurch wird sichergestellt, dass der Bereich zwischen Bolzen, Innenlaschen und Rollen stets geschmiert ist.
• Wenn Sie ein Kettenspray verwenden, prüfen Sie dessen Konsistenz. Das Schmiermittel sollte anfangs dünnflüssig, später aber klebrig oder trocken sein.
• Die Bolzen des Missing Link müssen unbedingt vor dem Schließen geschmiert werden.
• Testen Sie die Kette nach der Reinigung und Montage immer auf ihre Funktionstüchtigkeit. 

Technische Inspektion

Kontrollieren Sie Ihre Kette regelmäßig, denn eine verschlissene Kette wirkt sich negativ auf den gesamten Antrieb aus. Die Schaltfunktion ist eingeschränkt und die Kette kann bei starkem Verschleiß reißen. Tauschen Sie die Kette rechtzeitig aus und reduzieren Sie so den Verschleiß von Kettenblättern und Ritzeln erheblich. Auf diese Weise vermeiden Sie hohe Kosten, die durch Schäden an den anderen Antriebskomponenten entstehen können.

Wir werden oft gefragt: „Wie lange hält eine Kette?“ Auch wir können hier keine allgemeingültige Aussage treffen. Nach unseren Erfahrungen gibt es eine Reichweite von 700 km im extremen E-MTB-Einsatz bis zu 17.000 km auf der Straße.

Der Kettenverschleiß hängt insbesondere von folgenden Parametern ab:

• Individuelles Schaltverhalten (Häufigkeit, Kettenlinie, Schalten unter Last)
• Äußere Bedingungen (Nässe, Schmutz, Sand, Salz)
• Wartung und Pflege
• Zusammenspiel aller Antriebskomponenten
• Intensität der Motorunterstützung bei E-Bikes mit Mittelmotor

Wir empfehlen, die Kette in folgenden Intervallen zu überprüfen:

• Straßeneinsatz bei überwiegend trockenen Bedingungen: 500 k
• Off-Road-Einsatz und Vielfahrer im Alltagseinsatz auch bei schlechten Bedingungen: 150 km

Überprüfen Sie die Kette auf:

• Beschädigungen
• Korrosion
• Längung
• Schwer zu bewegende Kettenglieder

Längungstest ohne Werkzeug: Legen Sie die Kette auf das große Kettenblatt und versuchen Sie, die Kette in der Mitte des Blattes anzuheben. Wenn Sie die Kette mehr als ein halbes Kettenglied anheben können, sollten Sie mit einer Kettenlehre messen oder Ihren Händler aufsuchen.

Längungstest mit Werkzeug: KMC bietet zwei verschiedene Verschleißmessgeräte an: Die manuelle, die Ihnen schnell und einfach sagt, ob die Kette noch in gutem Zustand ist. Mit dem digitalen Kettenprüfgerät können Sie die Längung der Kette präzise messen (Hundertstel Millimeter). zu den Werkzeugen >

HINWEIS
Für die bestmögliche Funktion und Lebensdauer Ihres gesamten Antriebs sollten Sie die folgenden Punkte beachten:

• Beachten Sie die Wartungs- und Pflegetipps.
• Achten Sie auf eine gute Kettenlinie – das kleinste Ritzel sollte nicht mit dem kleinsten Kettenblatt kombiniert werden (und umgekehrt). Diese schräge Kettenstellung führt zu einem hohen Verschleiß aller Antriebskomponenten.
• Fahren Sie vorausschauend und schalten Sie rechtzeitig. Schalten unter extremer Belastung kann die Kette beschädigen.
• Schalten Sie vor dem Anhalten in einen niedrigen Gang.